Presse 2018

Mountainbike Europameisterschaft in Dießen am Ammersee, Ultracycling WM Graz


Pressemitteilung

Schütte wird 12h Vize Europameister im Mountainbike

Am letzten Wochenende fand zum wiederholten Mal die 12 Stunden Mountainbike Europameisterschaft in Dießen am Ammersee statt. Nach dem vierten Platz im Juni bei der Ultracycling Weltmeisterschaft (Glocknerman) wollte es der Greener Ultraradsportler nun im Mountainbike wissen. Die Vorbereitungen zu dem Rennen waren nicht optimal und der Start in Dießen war bis zuletzt fraglich. Am Freitag machte sich Schütte mit seinem Bruder, der bereits beim Race across Germany als Betreuer dabei war, auf nach Dießen. Bei der abendlichen Streckenbesichtigung wurde schnell klar, dass es ein sehr schnelles Rennen werden würde. Es gab viele Schotter- und Asphaltpassagen. Die zwei nennenswerte Anstiege konnten mit hoher Watt und Geschwindigkeit durchgedrückt werden.

 

Am Samstagmorgen um 8 Uhr fiel der Startschuss und Schütte konnte direkt aus der zweiten Startreihe ins Renngeschehen eingreifen. „Ein vorderer Startplatz ist zu Beginn sehr wichtig damit man nicht gleich im Verkehr steckt oder in Stürze verwickelt wird,“ so Schütte. Die ersten Runden liefen sehr zufriedenstellend, was sich leider noch nicht in der Platzierung wiederspiegelte. „Nachdem der letztjährige Europameister Kai Saaler und der Zweite Jochen Böhringer nicht am Start waren rechnete ich mir schon eine Platzierung unter den ersten fünf aus, das Podest war zu Beginn nur ein entfernter Traum.“

 

Eine Runde in Dießen war ca. 7,7 km lang, sodass die Sportler immer wieder an ihren Verpflegungspunkten vorbei kamen. Bei Temperaturen um 30 Grad hatten einige Sportler, im Laufe des Rennens ihre Probleme. „Mein Betreuer Jonas sagte mir gegen Mittag, dass ich jetzt auf Podestkurs bin und zwölf Minuten Rückstand, aber sechs Minuten Vorsprung habe. Nach der nächsten Zielpassage war ich den Zweiter in der Hauptklasse, für mich unglaublich.“ Damit dieser zweite Platz über die weiteren viereinhalb Rennstunden gefestigt werden konnte fuhr Schütte weiter konstant sein Rennen. „Man muss immer im Hinterkopf behalten, dass man sehr schnell einen Platten bekommen kann und dann ist eine Runde Vorsprung (ca. 20 Minuten) sehr schnell aufgebraucht. Als ich aber zwei Runden Vorsprung auf den dritten Platz hatte und wiederrum zwei Runden Rückstand auf den Ersten hatte, habe ich etwas Tempo raus genommen um den Vize Europameistertitel sicher nach Hause zu fahren.“

 

Gratulation an dieser Stelle gehen an den Europameister der Hauptklasse Anselm Holthaus (COSMO KURIER) und den Drittplatzierten Christian Hackl (RADTEAM IMPULSE E.V.) der dieses Jahr durch körperliche und technische Probleme etwas Pech hatte.

 

Somit stand am Samstag um 19.55 Uhr mit 257 km, 5.580 Höhenmetern und 21,6 km/h         der Vize Europameistertitel für den Fahrer des Team Orthopädie Manufaktur und DDMC Solling e.V. fest. Am nächsten Sonntag misst sich der Radsportler bei den niedersächsischen Bergmeisterschaften in der Nähe von Osnabrück mit den schnellsten Rennradfahrern am Berg.    


Greener Extremradsportler Schütte wird Vierter bei der Weltmeisterschaft in Graz

1000 km mit 16000 Höhenmetern in 47:37 Stunden reichen für Platz vier in der Altersklasse und Platz zehn Gesamt bei der Ultracyclingweltmeisterschaft.

 

Am vergangenen Wochenende fand von Donnerstag (Fronleichnam) bis Samstag die Ultracyclingweltmeisterschaft in Graz statt.

Mit am Start war auch der Greener Florian Schütte vom Team Orthopädie Manufaktur - DDMC Solling e.V. (Gk berichtetet). Schütte, der in der Altersklasse U40 startete nahm am Donnerstag, zusammen mit 21 weiteren, die Glocknerman Ultradistanz (1000 km / 16000 Hm) in Angriff. Neben dieser Strecke gab es noch die Classic (888 km / 14000 Hm) und die Sprintstrecke (450 km / 7500 Hm). 

 

Das Starterfeld wurde im Rahmen des GrazerCityradeln am Hotel abgeholt und zum Start im Industriegebiet begleitet. Dort erfolgte sofort der Einzelstart in 30 Sekunden Abständen. Schüttes Teamkollege Peter Scherrer aus Sauerlach bei München ging mit Startnummer eins auf die Strecke. Scherrer nahm die Glocknerman Classic in Angriff und konnte dort den Weltmeistertitel in seiner Altersklasse und den Gesamtrang 5 erringen. Um 12.10 Uhr ging es für Schütte und sein vierköpfiges Team auf die Reise. Bei heißen äußeren Bedingungen ging es auf den ersten 80 km flott los. Kurz vor dem Soboth musste zum ersten Mal auf das Bergfahrrad gewechselt werden. Die 25 km Länge und mit 1300 Hm eher gut zu fahren ist. Nach der rasanten Abfahrt, bei dem das Begleitfahrzeug mit glühenden Bremsscheiben im Tal ankam, gab es einen kurzen Radwechsel auf das Aerorad. Mit diesem ging es bis Kilometer 300 nach Winklern. In Winklern hatte das Team eine Unterkunft gebucht, da dieser Wegpunkt insgesamt drei Mal passiert wurde. Auf dem Weg nach Winklern erlebte Schütte ein Déjà-vu. Auf Höhe der Stadt Villach gab es ein Gewitter mit Starkregen, dass Ihn und des Team an das letztjährige Rennen (Race across Germany) erinnerte.

 

Nach einer kurzen Pause in Winklern und einem Wechsel im Begleitauto ging es weiter nach Lienz und Hermagor. „Ich würde an dieser Stelle gerne einiges berichten, aber der Weg von Kilometer 300 bis 500, als wir wieder in Winklern waren fehlt in der Erinnerung komplett. Ich kann mich absolut an nix mehr erinnern was auf diesem Streckenabschnitt passiert ist“, so Schütte.

 

Es folgt der zweifache Aufstieg auf den Großglockner mit insgesamt 4400 Höhenmetern auf 142 km. Der erste Anstieg am Morgen von Heiligenblut zur Edelweißspitze lief gut, der zweite Anstieg begann mit einem sehr skurrilen Zwischenfall. „Als ich nach der ersten Abfahrt an der Mautstelle Fernleiten ankam war eine 30 minütige Schlafpause, von denen es insgesamt nur zwei gab, angesetzt. Alle waren super happy und frohen Mutes. Ich fing an zu weinen und entschuldigte mich bei meinem Team, da ich 1000 Prozentig davon ausgegangen war, dass wir unmöglich die Zeitvorgabe einhalten können. Auch ein Telefonat mit meiner Frau, die über meine Reaktion völlig verblüfft war, brachte zunächst keine Besserung. Während des Aufstiegs zum Großglockner mühte ich mich sehr und rechnete alle Zeiten erneut im Kopf durch, bis ich zu der Einsicht kam, dass alles, was ich irgendwie meinte, dachte oder behauptet habe völliger Quatsch war und wir mehr als gut in der Zeit lagen.“ Als Schütte diese Info an sein Team im Auto weiter gab war das Gelächter groß. „Er ist danach wie ausgewechselt gefahren, als wenn man einen anderen Fahrer auf das Rad gesetzt hat, er hat wieder gegessen und getrunken, da sieht man, wie stark der Kopf bei solch einer Extremleistung mitspielen muss,“ so die Meinung vom Teamchef Jan Wacker.

 

Als der Glockner gegen Nachmittag erklommen wurde ging es zurück nach Winklern und von dort aus auf die letzten 300 km Richtung Graz. „Ich hatte in der zweiten Nacht weniger Probleme mit der Ernährung, einem Mix aus Produkten von Squeezy aus Braunschweig und Ensure hochkalorischer Flüssignahrung. Es gab lediglich noch einmal ein kleineres Gewitter, das allerdings wenig Einfluss auf uns hatte.“ Gute 100 km vor dem Ziel stand nun nochmal der Soboth mit 12 km Länge und bis zu 19 % Steigung an. „Oben auf dem Soboth hat mir der Veranstalter schon gratuliert, das war 100 km vor dem Ziel schon ein wenig komisch.“ Von nun an ging es mit einigen Wellen Richtung Ziel in Graz, das von dem Team um kurz vor zwölf erreicht wurde.

 

Das Team um Schütte, dass sich aus den zwei Fahrern Fabian Laue und Raphael Schütte, einem Physiotherapeuten Michael Kögel und dem Teamchef Jan Wacker zusammensetzte kann stolz auf ihre Leistung sein. „Ohne diesem Begleitteam kann man so was nicht schaffen, aber auch meine Eltern, die immer mal wieder an der Strecke standen haben mich immer motiviert. Leider konnte meine Frau und meine Tochter diesmal noch nicht dabei sein, aber durch Fotos, Videos und Telefonate haben wir immer Kontakt gehabt und Stephanie hat von zu Hause mitgeholfen, dass wir alle dieses hervorragende Ergebnis erreichen konnten.“

 

Die Ultracycling Weltmeisterschaft war für Schütte der Auftakt in die Langstreckensaison. Ende Juni startet er erneut beim Race across Germany (Flensburg – Garmisch), ehe es bei drei Rennen über je 24 Stunden um den 24 StundenCup in Österreich geht. Zum Abschluss wird Schütte bei der 12h MTB Europameisterschaft in Diessen am Ammersee versuchen ein gutes Ergebnis zu erreich.

 

Ergebnisse bei der Glocknerman Weltmeisterschaft:

 

Gesamt:

1. Simon Ruff (35:53) 

2. Patric Grüner (36:00) 

3. Rainer Steinberger (37:50)

 

Altersklasse: 

1. Simon Ruff (35:53) 

2. Patric Grüner (36:00) 

3. Stefan Schrenk (42:26) 

4. Florian Schütte (47:37)